Letztes Wochenende habe ich meine kleine Schwester in Dänemark besucht, wo sie gerade noch studiert hat. Auf dem Plan stand ein Ausflug nach Kopenhagen und da wollte ich gleich mal die Gelegenheit nutzen, um mich dem dänischen Publikum musikalisch vorzustellen. Also, schnell mal das Internet durchforstet und eine Open Stage ausfindig gemacht für Sonntag im Raahuset.

Wir waren viel zu früh da und ich etwas aufgeregt, und saßen erst mal in dem angrenzenden Hof in der Sonne und warteten, dass etwas passierte. Irgendwann öffneten sich die Türen des Raahuset, 3-4 Menschen mit Musikinstrumenten gingen in das Gebäude. Ich fasste mir ein Herz und fragte, ob die Open Stage stattfinden würde – Antwort: ja, so in einer Stunde. Also, auf die Liste geschrieben und weiter ausgeharrt.

Nichts passierte. Wir gingen irgendwann rein und erst mal an die Bar. Nach der etwas zurückhaltenden Begrüßung des Gastgebers, wurden wir dort umso herzlicher empfangen. Chuck, the Cliff, mit seiner Gitarre schenkte uns Bier, ein paar eigene Melodien und seine Lebensgeschichte ein.

Dann ging es los. Ich spielte als Erste: Zuspruch? – alles, was sie geben konnten ;) Es ging weiter mit 3 Herren mittleren Alters, die ihre Herzen ausschütteten und von Teddybären und den Frauen sangen, mit denen sie befreundet, aber nicht liiert sein konnten. Dann kam Chuck, the Cliff auf die Bühne, in den wir uns ja schon vorher verliebt hatten!

Danach gab es sogar noch ein richtiges Konzert. Ein junger aufstrebender Sänger namens Jonas und sein Gitarrist erzählten weiter von gebrochenen Herzen und nicht enden wollenden Herzschmerz und Schuld waren mal wieder die Frauen! (Anscheinend machen wir’s den Männern auch nicht immer einfach…)

Freundlicherweise fanden alle Ansagen auf Englisch statt (immerhin haben wir 20-25% des Publikums ausgemacht) und neben uns haben sich auch noch 2 hübsche Däninnen in den Laden verirrt, die wohl Fans von Jonas waren.

Bier alle, schon am Gehen, komplimentierte sich noch ein junger Mann namens F.W. Smolls auf die Bühne, der die verbliebenen Gäste mit Lebensgeschichten, Lebensweisheiten und wirklich ganz guter Musik in die Nacht schickte. Da stellte sich dann heraus, dass er aus Wismar kam und nach Berlin jetzt schon einige Jahre in Dänemark lebte!

Super, wie aus so `nem Lazy Sunday noch ein echt kurious-spannender Abend werden kann.

Und als ob das nicht genug wäre, hatte ich gleich Montag von Chuck Cliff eine Email im Briefkasten. Ich hatte ihn nach seinem Song gefragt, den er hinter der Bar gespielt hatte und wie sich heraus stellte, noch gar nicht auf der Bühne präsentiert hatte und den ich einfach wundervoll fand! – Er meinte, ich könne ihn gern spielen und hat mir eine Aufnahme davon mit sehr herzlichen Zeilen zukommen lassen! Chuck, the Cliff – ich werde Dein Lied, wenn gleich nicht in die Welt hinaus, dann doch wenigstens nach Berlin tragen.


… aber, oder, und… – Schreib mir gern deine Gedanken und Erfahrungen: info@janaberwig.de