Sonne über Berlin
Gemeinschaft für Ausdauernde
Dieses Foto ist vor wenigen Wochen entstanden beim Ausflug der “Sonne-über-Berlin”-Crew. Die Idee zu einem solchen Ausflug ist im Grunde schon 5 Jahre alt. Nachdem 2017 das “Sonne-über-Berlin”-Festival stattgefunden hatte, wollten wir – das damalige Team – ein Wochenende wegfahren, um das Festival auszuwerten und zu schauen, wie es weitergeht. Das ist nicht passiert, stattdessen ist der Verein, der sich damals gerade gegründet hatte, beinahe auseinandergebrochen.
Nur sehr mühevoll und auch etwas planlos gab es einige, die zusammen mit mir am Ball geblieben sind bzw. dazu gekommen sind, um die Scherben aufzukehren und neu zu sortieren. Das war ein langer zäher Prozess, ich war mir oft unsicher, wie und ob es weiter geht. Im letzten Jahr hat mich die Frage immer stärker umgetrieben, inwieweit ich mich in diesem Rahmen engagieren kann und möchte.
Es ist super-spannend zu sehen, was ich in solchen Prozessen über mich lernen kann, wie ich im besten Fall daran wachse. Zum Beispiel über meinen Umgang mit Konflikten. In der Regel nehme ich irgendwann die Dinge selbst in die Hand, wenn ich Gefühl habe, dass es sonst niemand tut. Das heißt auch, dass ich dann fertige Lösungen präsentiere. Diesmal war das anders. Ich habe einen Dialog gesucht mit den anderen Engagierten, meine Unsicherheiten mitgeteilt und gebeten, dass wir gemeinsam eine Entscheidung treffen, wie wir den Verein weiterführen wollen. Das Feedback kam zögerlich, aber eigentlich nur, weil jeder mit seinen eigenen Themen und Sorgen beschäftigt war. Wie sich dann später rausgestellt hat. Denn darüber hinaus waren es klare Bekenntnisse für die Vereinsaktivität.
Jedenfalls kam dadurch wieder Schwung rein. Lioba hatte die Idee für einen Ausflug in einer schönen Umgebung. Da ich öfter vom neuen Partyraum auf dem Lande bei meinen Eltern erzählt hatte, lag es nahe, dorthin zufahren. Wir hatten außerdem Glück mit dem Wetter und so war es ein schönes Wochenende mit einem ausgiebigen Waldspaziergang, tatsächlich haben wir unser To-Do geschafft, die Vereins-Mitgliederversammlung abzuhalten, abends haben wir “Wer bin ich” gespielt und am nächsten Morgen noch das Dorf erkundet.
Ich glaube, das war mein erster Ausflug, bei dem ich mich so richtig als Teil der Gruppe gefühlt habe. Ich habe schon viele Gruppen-Erfahrungen gemacht, aber noch nie hat es sich so angefühlt. Ich denke auch viel darüber nach, wie wir als Weltgesellschaft zukünftig ohnehin wieder näher zusammenrücken müssen. Und dass es gut ist, schon im Kleinen das Miteinander zu stärken, uns in unserer Unterschiedlichkeit wahrzunehmen und zu respektieren und dabei Vertrauen ineinander aufzubauen.
Inzwischen ist der Alltag zurück. Schauen wir mal, wie es weitergeht. Wir wollten eine Konzert-Veranstaltung Ende Februar machen, Corona hat dazwischengefunkt. Die Zukunft der “Zukunft am Ostkreuz” – unserem Hauptveranstaltungsort – steht nach wie vor auf der Kippe… Es gibt immer wieder Herausforderungen, die das Engagement verzögern können, aber dann immer wieder Anlässe, ins Engagement zurückzufinden. Es fällt umso leichter, wenn es konkrete Vorhaben gibt. Schaut doch auch mal vorbei, es gibt Platz für euch und eure Ideen: https://www.facebook.com/sonneueberberlin/
Auf dem Foto: Marius, Matthias, Katharina, Lioba, Jana, Amanda :-)
Dazu spielt: Anders
… aber, oder, und… – Schreib mir gern deine Gedanken und Erfahrungen: info@janaberwig.de