Ich glaube ich hab es schon ein zwei Mal erwähnt, dass ich mich immer wieder wundere über das Tempo in meinem Leben. Bin ich doch oft so geschäftig. Und trotzdem ist es eine konstante sachte Langsamkeit die meinen Lebensweg bestreitet. In dem Gewusel werde ich bei einer Hand genommen, die mir Ruhe verordnet. Mich bewusst einen Fuß vor den anderen setzen lässt, mich ermahnt oder einfach einen Stein in den Weg räumt, den ich beginne liebevoller zu betrachten. Tritt um Tritt wird dieser erklommen oder umgangen, nicht ohne seine Weisheit zu erkennen.

Inzwischen bin ich in der Lebensmitte angekommen, also auch Zeit, diesen Wechsel zwischen Geschäftigkeit und Ruhe anzunehmen, die Gelassenheit, die mir so oft schon nachgesagt wurde, für mich zu beanspruchen und mich damit wohlzufühlen. Gehört wohl so.

Dieser Sommer hilft mir dabei. Ich hatte ja vor allem Sorge, dass der Sommer so heiß und trocken wird, wie der letzte. Doch wir bekommen zwischendurch immer wieder eine warme Dusche oder eine kleine Abkühlung verabreicht. Die Umweltschützer und Weltverbesserer haben sicher Recht und einer der gefürchtetsten Feinde des/der Kulturschaffenden – die Geldwirtschaft – ist nicht wegzudiskutieren. Es gibt immer Dinge, um die man sich Sorgen machen kann. Aber ich finde es auch okay, das Draußen mal draußen sein zu lassen. Sich zu entspannen. Einfach so, weil das Leben da ist und gut ist, wie es ist.

Letztes Wochenende war ich in der Heimat. Noch so ein Ort, der von Langsamkeit bestimmt wird, von Miteinander und viel Liebe. Und wie toll die mich alle unterstützen! Mein Vater – auch ein Vorbild für mich – weil er sich irgendwann für den Weg der Eigenständigkeit und Ruhe entschieden hat, hat ein Video von mir aufgenommen. Einen Song, den ich über meine Gitarren-Schülerin kennen- und lieben gelernt habe. „Autumn Leaves“ in der Version von Eva Cassidy. Drückt für mich eben auch diese ruhige Beständigkeit aus und trotzdem hat er etwas bestimmendes, kraftvolles – treibendes.

Achso. Für die, die ganz genau aufgepasst haben. Der Blog Titel bezieht sich auf einen anderen Helden. Holger Biege. Bis ich diesen Song auf Klavier spielen kann, wird es aber noch länger dauern.

Liebe Grüße in eine Sommernacht!


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